Das Seegebiet um Borkum herum gilt seit Seefahrergedenken als ein sehr gefährliches Fahrensgebiet. Bereits kurz vor Christi Geburt wurde die römische Invasionsflotte, die die Expansion der Römer in das heutige norddeutsche Gebiet ermöglichen sollte, ein Opfer der stürmischen See mit ihren gefährlichen Untiefen und unterschiedlichen Wasserständen (Ebbe und Flut).
Durch die mächtigen Gezeitenströme und starken Stürme verändern sich die Positionen der Untiefen und Fahrwasserrinnen permanent. Aus diesen Gründen besteht auf dem Fahrwasser der Westerems Lotsenzwang, das heißt, nur Kapitäne mit entsprechenden Kenntnissen dürfen hier ohne Lotsen fahren (siehe auch
Befeuerung der Ems).



Die folgenden Darstellungen vermitteln einen Eindruck bezüglich der permanent stattfindenden Veränderungen des Fahrwassers im Seegebiet Borkum-Riff.


 

 





 

 

 

 


Legende:

Standort der Wilhelmshöhe

Gebiete, die nicht überflutet werden wie Dünen und eingedeichte Gebiete

Sand- und Strandgebiete, normalerweise nicht überflutet

Zusammenfassung der Gebiete bis zu einer Kartentiefe von 6 Metern. Hier sind auch Gebiete enthalten, die über Kartennull liegen. Die Kartentiefe, z.B. 1980 auf der Hornsbornplate, hier strandete der englische Küstenfrachter
Teeswood, lag zwischen 1.8 und 5,5 Meter.

 Gebiete mit Kartentiefen ab 6 Metern. Diese werden auch als Fahrwasser (Schifffahrtswege) benutzt. Die Wassertiefe vor der Wilhelmshöhe beträgt ca. 16 Meter.

 
Erläuterungen:

Kartennull:
Es handelt sich hierbei um eine Bezugsfläche für die Tiefenangaben einer Seekarte. Sie ist so gewählt, dass der Wasserstand nur selten darunter sinkt. In der Deutschen Bucht ist das örtliche mittlere Springniedrigwasser als Kartennull gewählt worden.

Wassertiefe:
Die tatsächliche Wasserhöhe über Meeresgrund. Diese setzt sich rechnerisch aus Kartentiefe + Höhe der Gezeiten zusammen.

Flut:
Zeitraum, in dem das Wasser vom Niedrigwasserstand zum Hochwasserstand steigt.

Ebbe:
Zeitraum, in dem das Wasser vom Hochwasserstand zum Niedrigwasserstand fällt.

Tidehub:
Arithmetischer Mittelwert aus Tidenstieg und Tidenfall (Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasserstand) einer Tide. Der Tidenhub beträgt vor Helgoland ca. 2 m.

Riff:
Langgestreckte Sandbänke, die in der Brandungszone vor einer Küste liegen. Selbst bei ruhigem Wetter sind hier oft noch Brandungswellen zu sehen.

Platen:
Großflächige Sandbänke werden so genannt .

Gatt oder Gat (Seegaten):
Bezeichnung enger Verbindungen zwischen zwei Meeresteilen. Der Gezeitenstrom kann hier besonders stark auftreten.

Priele:
Schmale Wasserrinnen, meistens im Wattenmeer. Diese können teilweise auch noch bei Niedrigwasser schiffbar sein.

Die Insel in der Nordsee

Borkum - umgeben von gefährlichen Riffen, Platen und Sandbänken

Die Insel in der Nordsee

Die Insel in der Nordsee

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